Marktleitung

BARF und Kräuter – eine wirkungsvolle Verbindung
Mit Kräutern können Sie den BARF-Futterplan Ihres Hundes wirkungsvoll ergänzen. So manches Kraut, das auch in der eigenen Küche zum Einsatz kommt, hat nämlich positive Auswirkungen auf die Vitalität Ihres Vierbeiners. Dafür sollten Sie jedoch wissen, welchen Effekt welches Kraut hat und auch wann es nicht zum Fressen gegeben werden darf. Über die wichtigsten „Do’s and Don’t’s“ der tierischen Kräuterkunde möchten wir Sie daher in dieser Rubrik genauer aufklären.
Leckere und gehaltvolle Allrounder

Werden die gängigsten Gartenkräuter für den menschlichen Speiseplan hauptsächlich zur geschmacklichen Verfeinerung der Gerichte verwendet, stehen bei ihrer Verwendung beim Barfen die wertvollen Inhaltsstoffe im Vordergrund. So können unsere Kräuter-Dauerbrenner auch für den alltäglichen Barf-Gebrauch benutzt werden.
Basilikum überzeugt neben seinem leckeren Geschmack auch mit einem Mineralstoff- und Vitaminreichtum. Zudem wird dem Königskraut eine antibakterielle und verdauungsfördernde Wirkung nachgesagt. Sowohl die Blätter als auch der Stängel können unter das Futter gemischt werden. Um überhaupt erst einmal den Appetit Ihres Hundes anzuregen, kann Dill in den Napf gegeben werden. Er trägt des Weiteren zur Magensaftbildung bei und wirkt verdauungsfördernd. Auch die Gartenkresse kann dem Futter beigefügt werden. Sie ist einerseits als Calciumlieferant bekannt und andererseits vor allem als Kaliumquelle für die Ernährung bedeutend.
Der aromatische Duft der Petersilie ist ein Ass, das das Kraut auch beim Hund ausspielen kann. So wirkt es gegen Mundgeruch und ist darüber hinaus reich an Vitamin C. Doch damit nicht genug. Zusätzlich unterstützt die Petersilie dank ihrer harntreibenden und zugleich krampflösenden Wirkung Blase und Nieren des Hundes. Obgleich ebenfalls schmackhaft und förderlich für die Nierenfunktion sollten Sie das bei uns so beliebte Schnittlauch von der Kräuterliste streichen. Es gehört zu den Zwiebelgewächsen und kann in falscher Dosierung schädlich für Ihren Hund sein. Genauere Informationen zu dieser botanischen Pflanzengattung erhalten sie auch in der Rubrik Obst und Gemüse.
Das Kraut als Heilpflanze
Kräuter und ihre heilenden Inhaltsstoffe nehmen wir gerne aufgebrüht als Tee zu uns. Nun wird Ihr Hund wohl eher die Nase rümpfen, sollten Sie ihm dieses Heißgetränk vorsetzen. In anderer Form in den BARF-Brei gemischt können verschiedene Kräuter-Sorten aber auch bei unseren Vierbeinern ihre heilenden Wirkungen entfalten.
Brennnessel fördert die Harngesundheit und wird bei Erkrankungen der Nieren und Blase eingesetzt. Zusätzlich unterstützt das Kraut die Leberfunktion. Um das Brennen der Blätter zu eliminieren, können Sie diese entweder kurz blanchieren oder gut pürieren. Zur Stärkung des Immunsystems eignen sich Hagebutten und ihren Schalen. Ein hoher Vitamin C-Gehalt sowie die Vitamine A, B, E und K lassen die Heil- und Futterpflanze nicht nur für uns zum gesundheitsfördernden Begleiter der kalten Jahreszeit werden. Gleichzeitig wirken sie entzündungshemmend und kommen bei der Behandlung von Arthrose, Arthritis und Rheuma zum Einsatz. Besagte kalte Jahreszeit ist bekanntlich auch Erkältungszeit. Thymian wirkt antibiotisch und schleimlösend und wird daher bei Atemwegbeschwerden eingesetzt. Eine ähnliche Wirkung weisen auch Ysop (auch Bienen- oder Essigkraut genannt) und Salbei auf. Salbei hemmt zusätzlich noch Entzündungen im Hals und im Bereich der Magen- und Darmschleimhäute.
Einen weiteren Entzündungshemmer stellt das Kamillenkraut dar. Diese Eigenschaft steht im Einklang mit ihrer beruhigenden, entspannenden und schmerzlindernden Wirkung. Zusätzlich wirkt sie sich positiv auf die Magen-Darm-Schleimhaut aus. Den Gegenpol zur Kamille bildet so gesehen Rosmarin. Er wirkt anregend und aktivierend und wird daher bei Erschöpfung, Schwäche und Mattigkeit gegeben. Auch den Appetit und die Verdauung aktiviert das Kraut.
Der Verzicht des Grünen
Bei allen Vorteilen, die die Kräuter zum Barfen beisteuern, müssen aber auch mögliche negative Auswirkungen beachtet werden. So sollten Sie auf die Zugabe des aktivierenden Rosmarins verzichten, wenn Ihr Hund an Epilepsie erkrankt ist. Das in ihm enthaltene Thujon kann nämlich Anfälle auslösen. Gleiches gilt für Salbei und Ysop.
Bei trächtigen Hündinnen sind ebenfalls Einschränkungen zu beachten. Salbei gehört hier ebenso zu den No-Go’s wie die Petersilie, die durch die Anregung des Uterus bei größeren Futtermengen das Abortrisiko steigen lässt.
Bei der Menge und Häufigkeit der Kräuterzugabe gilt grundsätzlich, dass diese vom Hund selbst abhängt. Weniger ist aber häufig mehr, da besonders die heilenden Wirkstoffe der Kräuter bei einer Überdosierung auch gegenteilig wirken können. Die Rücksprache mit einem im Thema BARF bewanderten Tierarzt ist daher äußerst ratsam. Die Verwendung anderer Kräuter sollte ebenfalls stets mit diesem abgesprochen werden, da die Liste an Kräutern genauso lang ist, wie die Liste ihrer Wirkstoffe und Einsatzgebiete.